Die Eisheiligen:
Die Eisheiligen zählen zu den Wetterheiligen und waren Bischöfe und Märtyrer im 4. oder 5. Jahrhundert.
- Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai
- Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
- Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
- Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
- Kalte Sophie, frühchristliche Märtyrerin und Mutter dreier geweihter Jungfrauen – 15. Mai
Ab Anfang Mai sind die Temperaturen in Mitteleuropa meistens bereits recht hoch. Diese hohen Temperaturen werden aber immer wieder durch Wetterlagen unterbrochen, bei denen kalte Polarluft nach Mitteleuropa strömt. Ist dann der Himmel klar, so kann die nächtliche Abstrahlung zu Bodenfrost führen. Laut der Bauernregel wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der „Kalten Sophie“ stabil. Die Bauernregel war wichtig, da Bodenfrost eine Saat vernichten kann. Die Aussaat durfte also erst nach der Kalten Sophie erfolgen.
Quelle: Wikipedia.
Patronatsfest:
Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde.
Er gilt als erster Märtyrer des Christentums und wird daher oft auch als Erzmärtyrer oder Protomärtyrer bezeichnet. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. befinden sich die Reliquien des hl. Stephanus in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom und natürlich in unserer Pfarrkirche , hier in Nachtsheim.
Stephanus wird in der katholischen Kirche, den orthodoxen Kirchen, der anglikanischen, der altkatholischen Kirche und der lutherischen Kirche als Heiliger verehrt.
Wir feiern das Patronatsfest am 2. Weihnachtstag, also dem 26. Dezember.
In früheren Jahren wurde dieser Tag in der hiesigen Gastronomie mit Tanz und Musik begangen. Wir feierten Halbkirmes. Da es sich jedoch an Weihnachten nicht gut Kirmes feiern lässt, hat man die Nachtsheimer Kirmes (Kirchweih) auf das Wochenende nach Fronleichnam festgelegt.
Der Reliquienschrein der Nachtsheimer Pfarrkirche enthält neben der Reliquie des Heiligen Stephanus auch die Reliquien des Heiligen Matthias und des Heiligen Jakobus.
Interessant:
Wenn man sich einmal über den Verlauf der B 410 in der Gemarkung Nachtsheim Gedanken macht, stellt man fest, das dies eine Wasserscheide ist. Alles Wasser, was jenseits der B 410 zu Boden geht und versickert, findet sich anschließend im Rhein bei Weißenturm wieder, dort wo die Nette in den Rhein fließt. Unser Wasser sammelt sich zunächst im Nitzbach, der bei Schloss Bürresheim in die Nette mündet.
Alles was südlich der B 410 nass zu Boden geht, sammelt sich im Wiesbach oder in der Mimbach. Beide Bäche münden in den Elzbach. Dieser mündet, nachdem er u.a. Monreal, die Pyrmonter Mühle und die Burg Eltz gestreift hat, bei Moselkern in die Mosel.
Taufstein:
Den Taufstein aus Tufflava mit dem Wappen der Virneburger Grafen erhielt Nachtsheim 1557. Aus unbekannten Grund sind dort oben drei und unten vier Rauten abgebildet; also genau umgekehrt zum offiziellen Virneburger Wappen, welches sich auch heute noch im Nachtsheimer Wappen wiederfindet. Die roten Rauten stammen aus dem Wappen der Grafen zu Virneburg . Diese stritten an der Seite von Kaiser Otto I.(936-973) gegen die Ungarn. Sie wählten die 7 Rauten, die aussahen, wie die Schilder der besiegten Ungarn.
Stehle am Heiligenhäuschen
Nahe der B 410 steht ein idyllisch gelegenes Heiligenhäuschen, welches seit vielen Jahren von der Familie Engels gehegt und gepflegt wird. Gegenüber steht eine Stehle, die auf den Jakobsweg verweist, den Pilger zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) zum Ziel hatten.
Siebenschläfer
Der Siebenschläfertag ist in jedem Jahr am 27. Juni.
Der Siebenschläfertag soll das Wetter vorhersagen: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“ ist eine Bauernregel. Eine anderer Variante lautet: „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.“ Sollte es am Siebenschläfertag also regnen, ist das für den Sommer kein Gutes Zeichen – so die Bauernregel.
Die Witterungsregeln sind durch die Beobachtungen der Wetterlage entstanden, bei denen sich zeigte, dass sich das Wetter nach dem Siebenschläfertag die nächsten Wochen meist so hielt. Grund dafür sind die in der Meteorologie sogenannten Witterungsregelfälle. Das heißt, dass sich im Zeitraum um den 27. Juni herum bestimmte Großwetterlagen einstellen, die meist erhalten bleiben und somit den Witterungscharakter der folgenden Wochen festlegen. Dabei ist generell von der ersten Juliwoche auszugehen und nicht punktuell vom Siebenschläfertag. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorhersage der Siebenschläfer-Regel stimmt, liegt regional unterschiedlich bei 55 bis 80 Prozent.
Auch wenn es nahliegend scheint: Der Siebenschläfertag hat nichts mit dem mauseähnlichen Nagetier, Siebenschläfer, zu tun. Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen einer alten Legende, der zufolge verweigerten sieben junge Christen während der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Decius Mitte des dritten Jahrhunderts das geforderte Götteropfer. Stattdessen versteckten sich die sieben Brüder in einer Höhle in der Nähe von Ephesos. Die Männer wurden entdeckt und bei lebendigem Leib zugemauert. Der Legende nach starben die heiligen Siebenschläfer allerdings nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang, was ihnen nur wie eine Nacht vorkam. Am 27. Juni des Jahres 446 wachten die jungen Christen auf.
In der christlichen Variante nach westlicher Tradition handelt es sich bei den sieben Schläfern um die sieben Brüder Maximian, Malchus, Martinian, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantin.
Heilige drei Könige
Heute erinnern die Sternsinger an die Weisen aus dem Morgenland (Sterndeuter), wie die „Heiligen drei Könige“ auch genannt werden. Sie besuchten, vom Stern von Bethlehem geführt, das Christuskind in der Krippe und überbrachtem ihm die Gaben. So wird es im Matthäusevangelium überliefert. Laut Diesem handelte es sich um die Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, die dem Kind in der Krippe Gold, Weihrauch und Myrrhe (Geschenke)überbrachten.
Um den 06. Januar, dem Hochfest der Erscheinung des Herren, wurde der Brauch übernommen, die Häuser, besonders den Eingang zum Haus, zu segnen. Dies übernehmen heute die Sternsinger. Meist Kinder und Jugendliche, die von Haus zu Haus ziehen, um den Segen Gottes zu überbringen. Seit vielen Jahren ist damit die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder weltweit einhergegangen.
Auch in Nachtsheim wurde dieser Brauch übernommen. Mit einem Wagen oder großen Taschen wanderten die Kinder durch den Ort, um verkleidet als „Heilige Drei Könige“ die Häuser zu besuchen. Das ist auch heute noch so. Die Sternsinger sammeln Geld und früher auch Süßigkeiten, um anderen Kindern, die über weniger Luxus verfügten, zu helfen oder einfach eine Freude zu bereiten.
Sie überbringen den Segen Gottes in jedes Haus. Nach dem Wortsegen und einigen Liedern wird das Segenszeichen gut sichtbar im Bereich des Hauseinganges angebracht.
Früher mit gesegneter Kreide, heute mit gesegneten Aufklebern.
Die Buchstaben C – M – B stehen hierbei nicht für die Namen der Könige, sondern für „Christus mansionem benedicat“ „Christus segne (dieses) Haus!“.
So steht es am Eingang:
20 * C + M + B * 22
Jahrhundert * Christus – Mansionem – Benedicat * Jahreszahl
In der katholischen Kirche werden die „drei Könige“ als Heilige verehrt. Eine förmliche Heiligsprechung hat es für sie nie gegeben. Ihnen zugeschriebene Reliquien wurden im 12. Jahrhundert zum Ziel einer bedeutenden Pilgerbewegung, die den Bau des hochgotischen Kölner Doms für ihren goldenen Dreikönigenschrein veranlasste.
Weitere Informationen findet ihr sicherlich im Netz oder in entsprechender Literatur.
Nikolaus und Christkind
Am Vorabend des 06. Dezember, dem Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myra, besucht der “Nikolaus” die Kinder in Nachtsheim. Seit vielen Jahren gehen als Bischof verkleidet, die jungen Männer aus Nachtsheim von Haus zu Haus, um den Kindern Geschenke zu überbringen, wenn sie auf die Frage des Nikolaus, ob sie denn auch brav im letzten Jahr waren, mit “Ja” antworten können.
Diese Tradition wird in Nachtsheim auch heute noch gewahrt und es gibt kaum noch jemanden (oder keinen) im Ort, bei dem der Nikolaus in jungen Jahren nicht war.
Meist mussten/sollten die Kinder noch ein Gebet oder ein Lied vortragen, um den Nikolaus auch zu überzeugen. Was sie allerdings nicht unbedingt mussten, da ja alles im Großen Buch stand, was denn im vergangenen Jahr gut und auch schlecht gelaufen ist.
Begleitet wird der Nikolaus vom “Hans Muff”. Einer schwarzen Gestalt, die nur in Erscheinung trat, wenn die Kinder nicht brav waren. Er hatte einen großen Sack dabei, in dem nicht nur die Geschenke waren, sondern in den die Kinder gesteckt wurden, die den Eltern, Verwandten oder dem Nikolaus nicht den gebührlichen Respekt entgegenbrachten. Hans Muff ist der bösartige Gegenpol zum himmlischen Nikolaus. Er wird auch (u.a.) unter dem Namen Knecht Ruprecht genannt, der als Schrecken der Kinder und damit als Mittel der elterlichen Erziehung diente.
Außerdem wurden die Beiden von einer weiteren Person, der helfenden Hand des Nikolaus, begleitet. Er leuchtete den Beiden den Weg mit deiner Laterne, hielt dem Nikolaus den Stab und das Buch und kündigt das Kommen mit seiner Glocke / Glöckchen an.
In früheren Jahren bestand das Geschenk aus einer Tüte mit Nüssen, Apfelsinen, Mandarinen und Plätzchen (Gebäck). Wann der Nikolaus und das Christkind gebacken hatte, sah man in den klaren Novembermorgen am Himmel, wenn Dieser rot leuchtete. Dann war der Backofen angeheizt und alle Kinder wussten, dass die Zeit nun gekommen ist.
Heute, im Zeitalter des Wohlstandes und des Überflusses, nehmen die Geschenkübergaben Maße an, die es dem Nikolaus sehr schwer machen, alle Geschenke zu übergeben, geschweige denn zu transportieren.
Gleiches gilt für das Christkind. Hier waren/sind die jungen Frauen und Mädchen gefragt, um die Kinder am Heiligen Abend, dem 24. Dezember zu besuchen.
Das Christkind erscheint in Nachtsheim aus zwei, als Engel verkleidete Personen, die an diesem Abend die Kinderaugen erhellen und die Zimmertür in dem der geschmückte Weihnachtsbaum und die Krippe mit dem Christuskind steht, zu öffnen.
Dies geschieht in aller Regel Wortlos aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
In früheren Jahren war in den Tagen vor dem Heiligen Abend die Wohnzimmertüre verschlossen und das Zimmer abgedunkelt. Nur das Christkind kam rein, um des Raum mit all dem zu füllen, was wir an der Weihnachtszeit so lieben. Natürlich durften auch nicht die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum fehlen. Allerdings war das Kind in der Krippe das Wichtigste. Leckere Plätzchen und sonstige Leckereien fehlten genau so wenig, wie der Geruch von frischen Tannenzweigen und Kerzenduft.
Leider wurde der Brauch im Jahr 2022 erstmals unterbrochen, da sich keine junge Frau oder Mädchen im geeigneten Alter fand, welche(s) die Kinder an diesem besonderen Abend im Jahr besuchte. Hoffen wir, dass sich dies in den nächsten Jahren bessert. “Mädels, denkt daran; der Nikolaus sieht alles!” 😉
Sowohl für den Nikolaus als auch das Christkind gilt: Kinder schreiben einen Wunschzettel, der entweder als Brief versendet oder mit den Eltern zusammen im Feuer verbrannt wird, um dann durch den Schornstein an den jeweiligen Empfänger übertragen wird.
Die Sache mit dem Schaltjahr…
Alles beginnt damit, dass die Sonne um die Erde kreist – oder kreiset doch die Erde um die Sonne? Natürlich dreht sich die Erde um die Sonne (und dies in einem gleichbleibenden Zeitraum – 1 Jahr) , die Mittelpunkt und Zentrum unseres Sonnensystems ist. Dies wissen wir seit Galileo Galilei (1564-1642), obwohl die Verantwortlichen in der Kirche im das nicht sofort glaubten…
Die Sonne bezeichnen die Menschen als Stern. Um sie kreisen die Planeten. Also auch die Erde; unser blauer Planet.
Wenn wir ein Schaltjahr haben, dann wird in diesem ein zusätzlicher Tag, der Schalttag, zugefügt. Einen Schalttag fügt der – im Jahr 45 v. Chr. von Julius Caesar im Römischen Reich eingeführte – Julianische Kalender genau alle vier Jahre ein.
Wir rechnen und orientieren uns heute am Gregorianischen Kalender. Er ist der weltweit meistgebrauchte Kalender und hat sich seit dem 16. Jahrhundert durchgesetzt. Benannt nach dem Papst Gregor XIII, löste dieser Kalender den Julianischen und andere Kalender ab.
Dann hat der Februar 29 statt 28 Tage und ein solches Schaltjahr 366 statt 365 Tage. Dadurch ist die durchschnittliche Dauer eines Kalenderjahres besser dem die Jahreszeiten bestimmenden Sonnenjahr (tropisches Jahr) angepasst, sodass deren Unterschied nur ungefähr eine halbe Minute beträgt.
Aber nicht alle vier Jahre findet ein Schaltjahr statt. – wie immer gibt es Ausnahmen 😉 .
Damit künftig keine Differenzen zwischen Sonnen- und Kalenderjahr vorkommen, wurde die julianische vierjährige Schalttagsregelung ergänzt.
Die gregorianische Regelung der Schaltjahre/-tage besteht aus folgenden drei einzelnen Vorgaben:
- Die durch 4 ganzzahlig teilbaren Jahre sind, abgesehen von den folgenden Ausnahmen, Schaltjahre!
- Säkularjahre, also die Jahre, die ein Jahrhundert abschließen (z. B. 1800, 1900, 2100 und 2200), sind, abgesehen von der folgenden Ausnahme, keine Schaltjahre.
- Die durch 400 ganzzahlig teilbaren Säkularjahre, zum Beispiel das Jahr 2000, sind jedoch Schaltjahre.
Seit dieser Regelung beträgt der Fehler bei der Länge des durchschnittlichen Kalenderjahres einen Tag, pro ungefähr 3231 Jahren!
Ein bisschen verwirrend, aber dennoch genau ausgetüftelt. Deshalb fällt Ostern und Weihnachten auch nie auf einen Tag….;-)
Weitere Informationen findest du im Netz. U.a. Wikipedia oder weiterführende Literatur.
weiters folgt gerne…