Auswertung des „Modellprojektes Wertstofftonne“ in der VG Weißenthurm liefert solide Entscheidungsgrundlage
Der Kreistag des Landkreises Mayen-Koblenz hat im November 2019 beschlossen, ein auf drei Jahre ausgelegtes Pilotprojekt für die Sammlung von Leichtverpackungen in Form der Wertstofftonne in einem Teilgebiet des Landkreises durchzuführen. Aufgrund ihrer städtischen, ländlichen sowie gewerblichen Siedlungsstruktur und mit Blick auf belastbare und auswertbare Grundlagen, wurde mit Beginn des Projekts am 01.01.2022 hierzu bewusst das Gebiet der Verbandsgemeinde Weißenthurm ausgewählt. Die dort aufgestellte Wertstofftonne sollte ermöglichen, dass neben Verkaufsverpackungen, die bisher über den Gelben Sack entsorgt wurden, auch andere Gegenstände aus Metall und Kunststoff (z.B. Kunststoffeimer, Gießkannen, Pfannen, Plastikspielzeug, Kochtöpfe, etc.) durch eine gemeinsame Erfassung dem Recycling zugeführt werden können. Solche sogenannten stoffgleichen Nichtverpackungen konnten bis dahin lediglich über den Restabfall entsorgt oder Metalle anderweitig abgegeben werden (z.B. Schrotthandel). Um frühzeitig die Grundlagen und Modalitäten für die im Frühjahr 2024 von den Dualen Systemen durchzuführende Ausschreibung für die Entsorgung ab 01.01.2025 festlegen und erörtern zu können, war eine Evaluation des Pilotprojektes erforderlich. Bei der Auswertung des Pilotprojektes wurde der Fokus auf eine strukturelle Erfassung stoffgleicher Nichtverpackungen und des diesbezüglich veränderten Sammelgemisches hinsichtlich der Qualität und Quantität, Veränderungen der sog. Rausstellquote beim Restabfall, die Bürgerakzeptanz und Aspekte der Nachhaltigkeit gelegt. Neben dem kreisinternen Vergleich zwischen der Sammlung mit Wertstofftonne und der Sammlung mittels Gelben Säcke (übrige Städte/ Verbandsgemeinden im Landkreis Mayen-Koblenz), wurde auch die Sammlung im Landkreis Cochem-Zell über die Gelbe Tonne in die Auswertung miteinbezogen.
Als eindeutiges Fazit konnte festgestellt werden, dass durch eine behältergestützte Erfassung eine ökologisch sinnvoll größere Gewichts-Menge an Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen erfasst werden kann, als über die herkömmliche Erfassung über den Gelben Sack. Bei der Betrachtung des Trennverhaltens in den übrigen Städten/ Verbandsgemeinden konnte im Rahmen einer Sortieranalyse zudem beobachtet werden, dass die Inhalte der Gelben Säcke nahezu identisch mit den Inhalten der Wertstofftonne waren. „Die Analyseergebnisse zeigen, dass die Wertstofftonne somit nicht wie gewünscht die Restabfallquote reduziert. Auch vor dem Hintergrund einer ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit empfiehlt sich die kreisweite Einführung einer kostenfreien Gelben Tonne, anstatt der gebührenpflichtigen Wertstofftonne, die im Endergebnis keine signifikanten Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger mit sich bringt“, erklärt Verbandsvorsteher und Erster Kreisbeigeordneter Pascal Badziong. Für die Umstellung des Erfassungssystems von den Gelben Säcken auf die Gelbe Tonne ab 2025 hat die Verbandsversammlung des Abfallzweckverbandes Rhein-Mosel-Eifel daher beschlossen, dass die Abstimmungsgespräche mit den dualen Systemen dahingehend zu führen sind.
„Das ‚Modellprojekt Wertstofftonne‘ in der VG Weißenthurm war zum damaligen Zeitpunkt die richtige Entscheidung des Kreistages Mayen-Koblenz. Für die nächsten Schritte war mir die Evaluation besonders wichtig und das Ergebnis zeigt uns, dass der Weg richtig war. Anhand der Auswertung des Modellprojektes konnte die Verbandsversammlung für den gesamten Landkreis Mayen-Koblenz eine fundierte sowie die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger treffen“, sagt Verbandsvorsteher Pascal Badziong und ergänzt: „Damit läuten wir das Ende der für viele Bürger unliebsamen Gelben Säcke ein.“