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Umweltschutzpreis verliehen

Bürgermeister Alfred Schomisch empfing die Preisträger im Sitzungssaal der VG-Verwaltung

Zum wiederholten Male hat die Verbandsgemeinde Vordereifel den Umweltschutzpreis vergeben. In einer Feierstunde würdigte Bürgermeister Alfred Schomisch die Preisträger, die sich im Bereich Umweltschutz besonders engagiert haben.

„Diese Art der Auszeichnung ist für mich eine willkommene Gelegenheit um mit kleineren Beispielen zu belegen, wie die Natur erhalten werden kann“, so Bürgermeister Schomisch bei der Preisverleihung

Hinsichtlich der vier eingereichten Vorschläge hatte der Struktur- und Umweltausschuss auf Grund der Ausgewogenheit der Projekte entschieden, keine Reihenfolge festzulegen und jedes Projekt mit einem Preisgeld von 200,00 € zu würdigen.

Ausgezeichnet wurden das grüne Klassenzimmer der Grundschule Kirchwald, die Kindertagesstätte Nachtsheim mit dem Projekt „Umweltbewusstsein von klein an“, der Förderverein St. Stephanus der Pfarrkirche Nachtsheim zur Erhaltung der Pflanzen- und Insektenvielfalt sowie für das Anlegen der „Benjeshecke und Lesesteinhaufen“ der Wein- und Obstbauverein mons regalis Monreal.

„Grünes Klassenzimmer der Grundschule Kirchwald“

Die Projektidee hatte Heinz Meyer der Großvater eines ehemaligen Schülers der Grundschule Kirchwald, der seinem Neffen zuliebe mit dem Aufbau des Schulgartens und des „Grünen Klassenzimmers“ in der Grundschule Kirchwald begann.

In den Wintermonaten sägte er nicht nur unzählige Holzsterne und Monde aus, mit denen er die Decke verschönerte, er bemalte sie in liebevoller Kleinarbeit an und suchte auch Spender für das Projekt. Neben dem Schulgarten errichtete Heinz Meyer mit zahlreichen freiwilligen Helfern einen Klassenraum in Holzbauweise.

Eltern, Lehrer, Schüler und viele ortsansässige Kirchwalder Bürger zeigten sich begeistert von diesem „Grünen Klassenzimmer“, dass inzwischen für vielfältige Aktionen genutzt wird.

So findet dort inzwischen nicht nur Unterricht, sondern auch Treffen des Schulgartennetzwerkes Mayen-Koblenz statt.

„Nutzung, Verwertung und Entsorgung von Alltags- und Naturmaterialien in der Kita Nachtsheim“

Die Mitarbeiterin Dian Nurhayati-Gerharz der Kindertagesstätte Nachtsheim hat mit den Kindern das Projekt: „Umweltbewusstsein von klein an“ durchgeführt.

Das besondere Augenmerk lag darauf den Kindern zu vermitteln, wie man gezielt Alltags- und Naturmaterialien im Alltag verwendet, nutzt und entsorgt. Nachdem die Kinder viele dieser Materialien kennengelernt und kindgerecht ausprobiert hatten, sind sie dazu übergegangen, mit den Kindern eine intensive und gezielte Mülltrennung einzuüben.

Mit diesem Projekt, das die Kinder weiterhin in ihrem Kindergartenalltag begleiten wird, möchte sie den Kindern ein kindgerechtes Umweltbewusstsein vermitteln und ihnen von klein an einen Weg zeigen und vorleben, wie man aktiv „Müll“ verwerten, entsorgen und vermeiden kann.

So wurden zum Beispiel die St. Martinslaternen aus gebrauchten Plastikflaschen gebastelt.

Die Mülleimer in jeder Gruppe sind mit verschiedenen Farben und Fotos gekennzeichnet, um den Kindern dies visuell zu verdeutlichen.

An Waldtagen sammeln die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen Müll und entsorgen ihn später in die dazugehörigen Abfalleimer in der Kita.

So entwickeln die Kinder ein angemessenes Umweltbewusstsein und praktizieren selbständig und routiniert aktive Mülltrennung.

„Erhaltung der Pflanzen- und Insektenvielfalt“ des Fördervereins St. Stephanus für die Pfarrkirche Nachtsheim

Seit 1989 gibt es in Deutschland drei Viertel weniger Insekten – eine alarmierende Entwicklung, wie Studien aufgezeigt haben. Die sechsbeinigen Tierchen sind das Fundament eines gesunden Ökosystems und eine wichtige Nahrungsquelle unzähliger anderer Arten. Insekten gelten als „Dienstleister am Ökosystem“: Sie bestäuben Obstbäume und Gemüsepflanzen, zersetzen Aas und Totholz. Außerdem sind sie eine Nahrungsquelle für viele Tiere und Vögel.

Daher wurde aus dem etwa 1500 Quadratmeter großen Pfarrgarten eine naturnahe, grüne Oase geschaffen. Mehrere Monate lang haben Ehrenamtliche dem aufwendigen Projekt viel Zeit gewidmet und dabei etwas Besonderes geschaffen.

An der Einfriedungsmauer wurde der Bewuchs und maroder Putz entfernt. Der Garten wurde zur Einsaat vorbereitet, neu bepflanzt und eingesät. Eine Wildblumenwiese wurde angelegt, selbstgebaute Vogelnistkästen und eine „Insektenkirche“ aufgehängt. Ein sprudelnder Basaltstehlenbrunnen hat sich zu einer Vogel- und Insektentränke entwickelt. Die Bestäubung des alten Obstbaumbestandes durch Wildbienen ist gesichert. Der Pfarrgarten ist aber nur eine kleine Oase, in dem der Kreislauf: Insekten – Bestäubung von Nutzpflanzen – Nahrung funktioniert.

Mit den Kindern wurden mehrere Aktionen im Pfarrgarten durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, möglichst vielen Kindern Naturerlebnisse zu ermöglichen und grundlegendes Umweltwissen zu vermitteln. Aus diesen Kenntnissen mögen die Kinder in ihrem eigenen Umfeld ein naturnahes und umweltfreundliches zu Hause schaffen.

Der Pfarrgarten ist für jedermann zugänglich. Ältere Menschen finden hier einen Platz der Stille. Kindergartenkinder und Schulklassen haben die Möglichkeit den Kreislauf zwischen Wildblumen – Insekten – Vögeln und Obstbäumen zu erleben.

„Benjeshecke und Lesesteinhaufen“ des Wein- und Obstbauverein Mons regalis 2002 e.V., Monreal

Die Benjeshecke hat keinesfalls nur Vorzüge für die heimische Flora und Fauna. Vielmehr ergibt sich für den passionierten Gärtner die Möglichkeit, anfallendes Schnittgut im Garten sinnvoll zu entsorgen. Das Material, was früher aufwendig auf einer Grüngutsammelstelle oder in speziellen Containern entsorgt werden musste, kann nun zweckmäßig direkt vor Ort eingesetzt werden. Dabei ist die Hecke Sichtschutz, Ökosystem und Nährstofflieferant in einem. Durch die langsame Zersetzung des toten Materials werden dem Boden langsam wichtige Nähr- und Mineralstoffe zugeführt. An viel befahrenen Straßen übernimmt die Hecke eine Art von Filterfunktion, reduziert die Abgase und den Verkehrslärm.

Das Anlegen einer Benjeshecke ist relativ einfach. Denn alles, was dafür benötigt wird, finden Sie häufig direkt vor der eigenen Haustür. Der Aufwand zur langwierigen Vorbereitung des Erdreichs entfällt. Ebenso wenig müssen Löcher für die später dort wachsenden Pflanzen gegraben werden. Die optimalen Voraussetzungen für das Wachstum von heimischen Gewächsen werden in der Benjeshecke auf natürliche Art und Weise geschaffen. Der Vorteil: Die Pflanzen sind kräftiger und widerstandsfähiger gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen.

Die Benjeshecke ist eine gewollte und systematische Anhäufung von Grünschnitt und Zweigen, keine wilde Ablagefläche von Gartenabfällen.

Neben der Benjeshecke haben die Mitglieder des Wein- und Obstbauvereins “Mons regalis” in der Gemarkung Monreal auch einige Lesesteinhaufen errichtet.

Die Lesesteinhaufen sind extrem trockene und warme Lebensräume. Sie bieten ähnliche Standortfaktoren wie Trockenmauern: Intensive Sonneneinstrahlung und geringes Wasserhaltevermögen, sodass sie von wärme- und trockenheitsliebenden Pflanzen besiedelt werden. Da die Steine die Sonnenwärme speichern und nachts abgeben, sind sie nachts warm. Dadurch Ruhe- und Jagdplatz vieler Insekten und Kriechtiere.

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