Ortsgemeinde

Ortsgemeinde Nachtsheim

Nachtsheim061

Nachtsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen hat. In der Verbandsgemeinde zählt Nachtsheim zu den ältesten Orten.

Nachtsheim liegt in der Vulkaneifel.

Die durchschnittliche Höhe liegt bei 490 m ü. NHN. Der höchste außerörtliche Punkt im Gemeindegebiet liegt auf etwa 506 m, der niedrigste auf etwa 390 m ü. NHN. Auf dem höchsten Punkt wird jedes Jahr das Martinsfeuer veranstaltet. Innerörtlich liegen der höchste bei 494 m und der niedrigste Punkt auf 469 m ü. NHN. Die Höhe fällt von Nordosten in Richtung Westen ab.

Um Nachtsheim gibt es hauptsächlich Weiden und Wiesen, in Richtung Münk und Anschau große Wälder, durch die der Mimbach fließt, das einzige Fließgewässer im Gemeindegebiet. Der Ort breitet sich auf der Gesamtfläche der Gemeinde von 7,21 km² mit etwas weniger als 1 km² aus.

Erste Belege bis 10. Jahrhundert

Die Geschichte von Nachtsheim beginnt vor mehr als 1000 Jahren. Bereits zur Zeit des Trierer Erzbischofes Hetti (814–847) verfügte Nachtsheim über eine Pfarrkirche. Als Folge der hochmittelalterlichen Rodungsperiode der Waldgebiete westlich von Mayen entstanden im Rahmen der Besiedlung Dörfer, der neue Lebensraum füllte sich mit Menschen. In diesem Raum entstand zwischen Elz und der Hohen Acht als erste Pfarrei Nachtsheim. Die sogenannte Pfarrtermination des Trierer Erzbischofs Ruotbert (931–956) für die Kirche von Nachtsheim (Natisheim) gilt als frühester schriftlicher Beleg für die Besiedlung dieses Raumes.

11. bis 16. Jahrhundert

Die Urkunde wurde zunächst fälschlicherweise auf die Zeit um das Jahr 950 datiert. Als Fälschung entlarvt, wird sie von der Forschung als Dokument des ausgehenden 11. Jahrhunderts anerkannt. Aus dieser Urkunde geht hervor, dass die Kirche in Welcherath der Stephanskirche in Nachtsheim unterstellt wurde. Deren Pfarrsprengel sei bereits von Ruotberts Vorgänger, dem oben erwähnten Erzbischof Hetti, abgegrenzt worden. Die Nutzung des Nachtsheimer Pfarrsprengels wurde den Brüdern des Münstermaifelder Stiftes überlassen. Der Nachtsheimer Pfarrsprengel (das territorial begrenzte Gebiet einer Pfarrei oder Gemeinde in den christlichen Kirchen) umfasste folgenden, sich an natürlichen Grenzen wie Wasserläufe und Berge, sowie an vom Mensch geschaffenen Wegen und Straßen orientierenden Bereich: dem Karbach bis zur Mündung in die Elz, dem Elzbach aufwärts bis zum Hochkelberg, vom Hochkelberg zur Nürburg über die Hohe Acht entlang des Achterbachs bis zur Nitz durch die Wälder, von dort nach Hirten bis zur Quelle des Karbaches.

17. bis 19. Jahrhundert

Für diesen Bereich bleibt Nachtsheim die „Mutterkirche“, auch bei weiteren Kirchengründungen in diesem Bereich, erhalten die neuen Kirchen den Status einer Filialkirche. Im 12. Jahrhundert bildeten sich die Pfarrbezirke Weiler und Wanderath, zwar mit eigenen Geistlichen, aber noch abhängig von Nachtsheim. Die Ablösung von Nachtsheim erfolgte langsam und schrittweise. Die Erben der Grafschaft Virneburg, die evangelischen Grafen von Wertheim, wollten im 16. und 17. Jahrhundert in Weiler und Wanderath die Reformation einführen und betrachteten beide Pfarreien als selbstständig. Der Erzbischof von Trier wollte das verhindern und stärkte die Superiorität von Nachtsheim, das damals zum katholischen Kurtrierer Oberamt Mayen gehörte.

Erst die Statuten des großen Landkapitels (Dekanat) Ochtendung im Jahre 1655 nannten Welcherath, Weiler und Wanderath selbstständige Pfarreien. In Welcherath behielt der Pastor von Nachtsheim bis 1800 das Recht der Präsentation, d. h., er bestimmte den Pastor, den der Bischof in Welcherath einsetzte. Um 1800 annektierte Frankreich das Linke Rheinufer und ordnete die Bistumsgrenzen neu. Nachtsheim kam zum neugeschaffenen Bistum Aachen, bei dieser Umorganisation wurde auch Boos selbständig.

1824 kam Nachtsheim zum neuen Bistum Trier, es gehört seitdem zum Dekanat Mayen. Ein Hinweis auf die sehr frühe Besiedlung und Ortsgründung von Nachtsheim ist die Nachsilbe -heim im Ortsnamen. Auf eine sehr frühe Kirchengründung deutet das St.-Stephanus-Patronat der Pfarrei Nachtsheim hin.

Sehenswürdigkeiten

Ein Taufbrunnen in der Kirche aus dem Jahre 1557 trägt die sieben Rauten der Virneburger Grafen. Außerhalb der St.-Stephanus-Kirche auf der anderen Straßenseite ist der Dorfplatz auf dem ein etwa zwei Meter hoher Brunnen mit einer Kugel aus Fischen steht. Es gibt drei Heiligenhäuschen in und um Nachtsheim, davon eines am Ortsende in Richtung Anschau. Die beiden anderen stehen kurz vor der Einmündung der K 9 in die B 410 und außerhalb Nachtsheims an einem Feldweg in Richtung Luxem.

Tourismus

Rund um Nachtsheim gibt es ausgeschilderte Wanderwege, die auch von Radfahrern genutzt werden können. In einer kleinen Felsengrotte mit dem Namen Kesselchen befindet sich ein Abbild der Mutter Gottes. Es wurde im Zweiten Weltkrieg angebracht und im Jahre 2002 restauriert. In der Nähe liegt der Nürburgring, der besonders durch die Nordschleife (auch „die Grüne Hölle“ genannt) bekannt ist. Weitere bekannte und beliebte Touristenziele in der Umgebung sind Burg Eltz, Schloss Bürresheim und die Genovevaburg.

Quelle: Wikipedia

 

Die Eifel – Vordereifel – Nachtsheim

Die Eifel ist ein in großen Teilen 400 Millionen Jahre alter, variszischer Rest eines Rumpfgebirges und geologisch ein Teil des linksrheinischen Schiefergebirges. Im Bereich des Stavelot-Venn-Sattels (Hohes Venn) finden sich die ältesten Gesteinsschichten, die aus dem Kambrium stammen und rund 550 Mio. Jahre alt sind. Die Eifel ist eines der wenigen vulkanisch aktiven Gebiete Deutschlands, wovon zahlreiche Kohlensäure-Austritte zeugen, beispielsweise im Laacher See. Die letzten Ausbrüche, bei denen die jüngsten Maare entstanden, liegen rund 11.000 Jahre zurück.

Nachtsheim liegt in der Vordereifel, die umschlossen wird von der Pellenz, der Mosel der Vulkaneifel und der Ahr. Höchste Erhebung ist die Hohe Acht (747 NN), die man gut von Nachtsheim aus sehen kann. Auch die Nürburg (676 NN) und das Hoch Kelberg  (675 NN) liegen  in unmittelbarer Nähe. Nachtsheims höchster Punkt wird mit 515 m über NN ausgewiesen.

Nahe Städte mit manigfaltigen Einkaufsmöglichkeiten sind Mayen, Kaisersesch, Kelberg, Ulmen und Adenau.

 

 

Eifel-Karte-2008-b

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

x = Nachtsheim (Bildquelle: Wickipedia / Rhein-Mosel-Verlag, Zell)